Wider dem Vergessen

„Man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen über die Stolpersteine.
Und wenn du den Namen lesen willst, musst du dich vor dem Opfer verbeugen.“ – G. Demnig

Die Klasse 9c sowie der DAZ-Kurs des 9. Jahrgangs haben am 6. März 2024 im Rahmen des Geschichtsunterrichts an dem Projekt „Stolpersteine“ partizipieren dürfen.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Das Projekt „Stolpersteine“ wird u.a. durch die Geschichtswerkstatt Teltow realisiert, die für diesen Tag die Verlegung von sieben Stolpersteinen vorbereitet hat. Die Steine erinnern an Kommunisten, einen Homosexuellen und eine Jüdin und wurden an diesem Tag vom Stolperstein-Initiator Gunter Demnig selbst verlegt. Das Projekt startete in der Mainstraße 5, weitere Stationen sind: die Walter-Rathenau-Straße, der Striewitzweg, die August-Bebel-Straße und der Hamburger Platz. Nach Absprache mit der Klasse 9c, sowie der Geschichtswerkstatt, haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur als Zuschauer fungieren dürfen. Bei vier der zu verlegenden Steinen wurden die Biografien der Menschen von Schülerinnen und Schülern aus der Grace-Hopper Gesamtschule vorgestellt. Drei weitere Steine wurden vom Leistungskurs des Kant-Gymnasiums vorgestellt. Herr Schmidt, der Bürgermeister von Teltow, die Presse, sowie zahlreiche weitere Gäste waren ebenfalls vor Ort. Grundgedanke des Projektes ist es, dass die Stolpersteine die NS-Vergangenheit in den unmittelbaren Alltag überführen, sodass sich junge Menschen in ihrem Lebensweltbezug damit konfrontiert sehen und das Thema nicht mehr abstrakt, sondern plötzlich sehr konkret wird.

Wir sind geehrt, an diesem Projekt teilhaben zu dürfen, denn Stolpersteine sind eine Verneigung vor den Opfern und ein wichtiger Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Den Schülerinnen und Schülern der 9c war es deshalb ein besonderes Anliegen, im Klassenverband Spenden zu sammeln, sodass die Kosten für einen Stolperstein durch ihre Klasse übernommen werden konnte.

Ein großer Dank gilt der Geschichtswerkstatt Teltow für die tolle Zusammenarbeit, sowie den vortragenden Schülerinnen und Schülern: Lina Rüdiger, Mirjam Vogel, Oliver Prokes, und Tim-Yanic Richter.

Lehrkraft: M. Feber

Es folgen ein paar Worte der Schülerinnen und Schüler der DaZ-Toleranz-Gruppe zu diesem besonderen Tag:

Wir sind Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, Körpern, Gedanken, Religionen, Sexualität und Herkunft. Leider kennen wir Ausgrenzung. Was bedeutet das Wort Ausgrenzung? Wer ausgrenzt, errichtet eine Grenze zwischen sich und anderen. Er oder sie möchte z.B., dass die anderen nicht zu seiner Gruppe dazugehören. So etwas gibt es auch in der Schule: Ausgrenzung zwischen Schülern und Schülerinnen. Dabei fühlt sich der oder die Ausgegrenzte schlecht oder traurig.

In Teltow gab es zur Zeit des Nationalsozialismus auch Ausgrenzung, teils in den grausamsten Formen. Eine der Ausgegrenzten war Auguste Fischer. Sie wurde wegen ihrer Religion verfolgt und ermordet. Der Stolperstein für sie wurde vor dem letzten Wohnort im Boden eingelassen. Es ist gut, dass auf den Steinen steht, was mit den Menschen passiert ist.

Bei dieser Verlegung beeindruckte uns, dass so viele Menschen dazu kamen. Es war schön zu sehen, dass so viele Menschen Blumen mitbrachten. Besonders hat uns überrascht, wie viele Steine schon verlegt wurden und wie viele Steine noch verlegt werden.

Dieser Tag war wichtig, denn wir wollen die Geschichte nicht vergessen, den Toten unseren Respekt zeigen und wir müssen aufpassen, dass so etwas nie wieder passiert!