Den Teltowkanal mit wissenschaftlichem Blick entdecken

Am 03. Juni 2025 begaben sich die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses und -Grundkurses der 12. Jahrgangsstufe auf eine spannende ökologische Exkursion zum industriell sowie urban geprägtem Teltowkanal. Ziel war es, das künstliche Fließgewässer sowohl qualitativ als auch quantitativ zu analysieren, um den ökologischen Zustand zu bewerten und das biologische Gleichgewicht eines Fließgewässers zu verstehen.

Die Exkursion verband Theorie und Praxis auf eindrucksvolle Weise: Mit digitalen und analogen Messgeräten, nützlichen Bestimmungs-Apps und chemisch-analytischen Versuchskoffern ausgestattet, untersuchten die Lernenden in leistungsheterogenen Teams verschiedene abiotische und biotische Umweltfaktoren. Dazu gehörten unter anderem:

Chemisch-physikalische Parameter wie pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Nitrat-, Nitrit-, Ammonium- und Phosphatkonzentrationen des Wassers
Strukturelle Merkmale des Kanals wie Strömungsvielfalt, Uferverbau und Sichttiefe
Lebensgemeinschaften an der Uferzone sowie typische Bioindikatoren zur Einschätzung der Gewässergüte
Besonderes Augenmerk lag auf der Anwendung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zur Einordnung des Teltowkanals in eine ökologische Güteklasse. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wie Zeigerorganismen und Messwerte Rückschlüsse auf die Belastung des Gewässers zulassen – etwa durch Düngemittel, Binnenschifffahrt, Abwässer oder strukturelle Eingriffe.

Begleitet wurden diese Untersuchungen durch ein umfangreiches Lernkompendium zur mehrdimensionalen Einschätzung der Gewässergüte bezogen auf die biologische Gewässergüte mit Saprobionten-Index, chemisch-physikalischer Gewässergüteklassen sowie strukturellen Eigenschaften des Ökosystems.

Die Exkursion zeigte eindrucksvoll, wie anthropogen Einflüsse wie Begradigungen, Abwassereinleitungen und Nährstoffeinträge das ökologische Gleichgewicht eines Fließgewässers stören können. Gleichzeitig wurden von den Lernenden Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte diskutiert – von der Förderung natürlicher Uferzonen bis hin zur Reduktion von Schadstoffeinträgen.

Diese praxisnahe Erfahrung ermöglichte den Schülerinnen und Schülern nicht nur ein tieferes Verständnis ökologischer Zusammenhänge, sondern auch einen bewussteren Blick auf den Schutz unserer Gewässer.

Organisation und Durchführung: Frau Thomsen, Frau Fischer, Frau Gutz

Fachkonferenzleitung: Frau Gutz