Wie lösen wir den Nahostkonflikt? Diese Frage diskutierte der 10. Jahrgang in der vergangenen Woche im Rahmen eines Planspiels. Der Friedenskonferenz ging eine intensive Projektwoche voraus, bei der die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Perspektiven des Konfliktes erarbeiteten. Die Projektwoche ist nach Ungleichland (Jahrgang 8) unser zweites GeWi-Modul, das von nun an jährlich wiederholt wird.

Die Friedenskonferenz wurde von einem Presseteam begleitet. Den Ausgang der Verhandlungen können Sie den entstandenen Berichten entnehmen.

Friedenskonferenz der 10c und 10g
Text: Louisa und Julia, Fotos: Sara

Am heutigen Tag, dem 26.06.25, fand in Teltow die Friedenskonferenz zum Nahostkonflikt statt. Wie wir aus den Nachrichten entnehmen können, besteht momentan Krieg zwischen Israel und Palästina. Bislang kam es zwischen ihnen zu keiner Einigung. Deshalb soll heute eine Lösung gefunden werden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind. Folgende Parteien sind aufeinandergetroffen: Israel, die USA, die ICG (International Crisis Group), der Iran, die PLO und die Hamas. 

Die Friedenskonferenz wurde heute von den Vereinten Nationen eröffnet. Zunächst nannten alle Beteiligten ihre Positionen. Anschließend führte die Moderation die Diskussion, indem sie die einzelnen Parteien nacheinander zu Wort kommen ließ. Israel forderte, Jerusalem für alle zugänglich zu machen, und die Anerkennung seiner Existenz mithilfe der Zwei-Staaten-Lösung. „Wir wollen unseren versprochenen Staat“, so Israel. Die USA möchten die Sicherheit beider Staaten gewährleisten und ebenso wie Israel Jerusalem für alle zugänglich machen. Die ICG will Frieden und ein Miteinander, nach der Einigung sollen keine Konflikte mehr entstehen. Der Iran behauptete zu Beginn: „Israel ist eine große Bedrohung.“ Auch er will Jerusalem für alle zugänglich machen und eine neutrale Partei, die über Jerusalem regiert. Die PLO will die Grenzen von 1967 wieder anerkennen und stellt sich gegen jegliche Gewalt. Zuletzt die Hamas. Sie behaupten, dass Israel palästinensische Gebiete eingenommen habe. Außerdem erkennen sie den Staat Israel nicht an.

Nach einer zehnminütigen Pause wurde über eine Lösung für diesen Konflikt diskutiert. Die Moderation ging reihum und erfragte den jeweiligen Lösungsvorschlag. Israel, die USA und die ICG forderten die Zwei-Staaten-Lösung. Der Iran stellte eine neue Lösungsmöglichkeit vor. Dieser sieht einen Staat mit Bundesländern und einem alle drei Jahre neu gewählten Parlament vor. Die Hamas und die PLO schlossen sich diesem Vorschlag an. 

Aufgrund dieser Uneinigkeit erfragte die Moderation erneut die Lösungsvorschläge. Die Hamas, die PLO, der Iran und die ICG sind sich einig: Es soll einen Staat geben. Israel und die USA bleiben bei der Zwei-Staaten-Lösung, da sie sich nicht mit einem Land einlassen wollen, dessen Existenz Israel nicht anerkennt. Die Abstimmung ergab ein Ergebnis von 3:2. Die Hamas und die PLO stehen hier beide für Palästina. Somit wurde der iranische Vorschlag durchgesetzt. Es wird einen Staat mit Bundesländern geben, ein Parlament wird aufgebaut und Jerusalem bleibt unparteiisch.

Friedenskonferenz der 10a und 10b

Text: Jette und Marie-Louise, Fotos: Samir

Seit Jahrzehnten gibt es immer wieder Streit und Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern. Es geht um Land, Religion und politische Rechte, besonders um die Regionen Gaza, Westjordanland und die Stadt Jerusalem. Viele Menschen haben durch den Konflikt ihr Zuhause oder sogar ihr Leben verloren. Immer wieder kommt es zu Raketenangriffen, militärischen Einsätzen und Protesten.
Um eine Lösung zu finden, wurde nun eine Friedenskonferenz von den Schülern veranstaltet. Dabei kamen Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Ländern und Gruppen zusammen, um über den Konflikt zu sprechen – und vielleicht sogar einen Weg zum Frieden zu finden
In der Friedenskonferenz zum Nahostkonflikt wurden viele unterschiedliche Meinungen und Ziele deutlich. Israel erklärte, dass ein kompletter Rückzug nicht möglich sei, zeigte sich aber offen für einen Waffenstillstand – wenn sich auch auf palästinensischer Seite etwas verbessern würde. Sie hoffen auf wirtschaftliche Zusammenarbeit und eine gemeinsame Lösung.
Die USA unterstützten Israel deutlich. Sie wollen, dass Israel sicher bleibt und sagten, dass Waffenlieferungen nötig seien, um die Hamas zu bekämpfen. Außerdem betonten sie, dass Jerusalem nicht zu einem militärischen Ort werden dürfe, weil es ein heiliger Ort sei. Gleichzeitig boten sie Hilfe für beide Seiten an: „Israel und Palästinenser können zu uns kommen und wir helfen.“
Iran stellte sich auf die Seite der Palästinenser. Sie wollen, dass die Angriffe auf Gaza aufhören und sehen sich als Schutzmacht. Dabei sagten sie, dass sie nicht direkt in den Krieg eingreifen, aber die Palästinenser unterstützen. Sie nannten die Lage in Gaza „schrecklich“ und meinten, Israel solle seine Politik ändern. Solange sie nicht angegriffen werden, wollen sie ruhig bleiben.
Auch die Stimmen der Zivilbevölkerung kamen zu Wort. Das IGC sagte: „Jedes Menschenleben zählt – unsere erste Priorität ist es, Menschenleben zu schützen.“ Viele wussten nicht, was sie tun sollten, wünschten sich aber einfach nur Frieden.
PLO sprach sich für die Rechte und die Selbstbestimmung der Palästinenser aus. Sie unterstützen medizinische Hilfe und setzen sich für die Menschen vor Ort ein.
Die Hamas rechtfertigte ihr Handeln mit jahrzehntelangen militärischen Angriffen. Außerdem sagten sie: „Geiseln werden bei einem Waffenstillstand freigelassen“
Die Diskussionen zeigten, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Trotzdem wurde deutlich, dass viele Seiten bereit sind, über Frieden zu sprechen.
Nach langem Diskutieren und Überlegen wurde die Zweistaatenlösung beschlossen. Das bedeutet, dass Israel und Palästina zwei eigene, unabhängige Staaten werden. Jeder bekommt feste Grenzen und eine eigene Regierung.
Ostjerusalem wird Hauptstadt von Palästina, Westjerusalem bleibt Hauptstadt von Israel. Diese Lösung soll helfen, den langen Konflikt zu beenden. Viele Länder auf der Welt unterstützen diesen Schritt und hoffen auf mehr Frieden in der Region. Trotzdem bleibt es schwierig – es gibt noch viele offene Fragen, zum Beispiel was mit den israelischen Siedlungen passiert oder ob palästinensische Flüchtlinge zurückkehren dürfen. Aber zum ersten Mal seit Jahren gibt es echte Hoffnung.